Mit dem heutigen Tag ist Thomas Hartung, der mit Hilfe seines ehemaligen LINKE Kreisverbandes Weimar, Apolda und Weimarer Land das Direktmandat für den Landtag gewonnen hatte zur SPD Fraktion im Thüringer Landtag übergelaufen und aus der Partei die LINKE die er zuvor in Weimar gespalten hatte, ausgetreten. Ich selbst habe mich an die Weimarer Lokalmedien mit einer Presseerklärung gewendet. Ich bin enttäuscht, da ich mich in den letzten Monaten trotz aller persönlichen Verletzungen aus der Zeit des Wahlkampfes immer für die Kommunikation mit Thomas Hartung eingesetzt habe. Thomas Hartung hat den Beweis angetreten dass es ihm nie um Inhalte und Positionen ging, sondern von Anfang an um seine eigene Person.
Sowohl die Kreistagsfraktion im Weimarer Land als auch der Kreisvorsitzende meiner Partei die LINKE Jan Tampe haben sich auch mit Pressemitteilungen an die Öffentlichkeit gewandt.
Die Pressemitteilung der Kreistagsfraktion:
Hartungs Wechsel ist Treppenwitz der Politikgeschichte
Als beschämend bezeichnet die Kreistagsfraktion DIE LINKE im Weimarer Land den Austritt des Weimarer Landtagsabgeordneten Dr. Thomas Hartung aus Partei und Fraktion und dessen Eintritt in die SPD-Fraktion. Hartung habe nicht einmal den Mut gehabt, sich persönlich zu erklären, der Kreisverband sei zwei Stunden vor der SPD-Pressekonferenz per E-Mail über den Austritt informiert worden.
Für den Fraktionsvorsitzenden Stefan Wogawa liegt hier ein echter Treppenwitz der Thüringer Politikgeschichte vor. „Thomas Hartung wollte doch immer der linkeste Linke überhaupt sein und hat permanent mit radikaler Rhetorik den Kreisverband als angeblich zu angepasst kritisiert“, so der Kommunalpolitiker weiter. Noch zur Eröffnung seines Wahlkreisbüros in Weimar habe Hartung radikale Sektierer aus Berlin als Eröffnungsredner eingeladen. Man dürfe deshalb sehr gespannt sein, wie Hartung seine bisher verbal verbreiteten Positionen zum Afghanistan-Krieg, zu Hartz IV und zur Rente mit 67 jetzt in der SPD umsetzte, betont Wogawa. Hartung enttäusche seine Wähler schwer, die eben ausdrücklich keinem SPD-Politiker ihre Stimme gegeben haben. Ihm tue es auch um die Menschen leid, die Hartung bei seinem aggressiven Konfrontationskurs im Kreisverband auf seine Seite habe ziehen können, erläutert Wogawa. Richtung SPD habe die so genannte „Neue Linke Weimar“ bisher nie tendiert. Offenbar seien die Mitglieder für Karrierezwecke eines einzelnen Protagonisten instrumentalisiert worden, jetzt lasse der sie zum Dank im Regen stehen. „Thomas Hartung ist es offenbar immer nur um Thomas Hartung gegangen“, so Wogawas Fazit.
Die Pressemeldung des Kreisvorsitzenden Jan Tampe
Tiefe Enttäuschung über den Wechsel
„Mit tiefster persönlicher und politischer Enttäuschung nahm ich heute den Austritt von Dr. Thomas Hartung aus Partei und Landtagsfraktion zur Kenntnis“, so Jan Tampe, Vorsitzender des Kreisverbandes DIE LINKE. Apolda-Weimar. Vor allem im Zusammenhang mit dem gewonnen Direktmandat zur Landtagswahl 2009 und den Engagement und der Kraft, die alle Mitglieder des Kreisverbandes in den Wahlkampf von Dr. Hartung gesteckt haben, steht der Wechsel zur SPD Landtagsfraktion unter einem sehr faden Beigeschmack. „Den politischen Weg, den Dr. Hartung jetzt einzuschlagen gedenkt, will und brauch ich nicht zu kommentieren.“, so Jan Tampe weiter. Als Kandidat für den Landtag bekämpfte er die SPD auf das Schärfste. Wie seine Kritik an der Schwarz-Roten Landesregierung, an Hartz IV, Rente mit 67 sowie den Kriegseinsätzen mit den heutigen Tag zu bewerten ist, können nur die Wähler entscheiden. Leider scheint Dr. Hartung zu denjenigen Personen zu gehören, die links blinken und rechts abbiegen. „In Anbetracht der Tatsache, dass durch die seit Monaten laufende Mediation und der damit verbundenen investierten Kraft in die Lösung des Konflikt zwischen der LINKEN sowie der „neuen linken“, wir uns auf einen guten Weg befanden, ärgert mich der Schritt von Thomas Hartung um so mehr.“ In wieweit sich die Annäherung zwischen Linksfraktion und „neue linke“ im Weimarer Stadtrat fortsetzen wird, muss nun die „neue linke“ zeigen. Will sie, wie Dr. Hartung, zu einer neuen Sozialdemokratie werden oder steht sie weiter zu den sozialen, friedenspolitischen und ökologischen Zielen der LINKEN. „Leider musste ich auch wieder zur Kenntnis nehmen, dass die Schuldfrage von Seiten Dr. Hartungs allzuschnell geklärt wurde. Aber dieses Problem hat jetzt die SPD.“, so Tampe abschließend.